CDU Schöppingen-Eggerode

Jubel- und Katerstimmung nach der Wahl

CDU mit absoluter Mehrheit

Jubel bei den einen, Katerstimmung bei den anderen: Das Votum der Schöppinger bei der sonntäglichen Kommunalwahl hat gestern zu unterschiedlichen Reaktionen bei den Parteien geführt.
Zufrieden mit dem Ausgang zeigte sich vor allem die CDU. Sie hatte am Sonntagabend noch gefeiert, wie der Ortsvorsitzende Helmut Möllenkotte verriet. Kaum verwunderlich - hatten die Christdemokraten doch mit 50,4 Prozent der Wählerstimmen die absolute Mehrheit errungen. „Wenn man zwölf von 13 Bezirken gewinnt, ist das eine Hausnummer“, meint Möllenkotte. Das sei ein Zeichen dafür, dass die Christdemokraten in den letzten fünf Jahren gute Arbeit geleistet haben. Und dass die Bürger seiner Partei die Zukunftsaufgaben am ehesten zutrauen, so Möllenkotte. Was zugleich eine Verpflichtung bedeute: „Wenn man die absolute Mehrheit bekommt, erwarten die Wähler auch einiges.“

Der CDU-Ortsvorsitzende freute sich auch für Josef Niehoff, der erneut zum Bürgermeister gekürt wurde. „Ich denke, dass wir auch weiterhin gut zusammenarbeiten werden“, so Möllenkotte.

Auch der Ortsvorsitzende der SPD, Rüdiger Kremser, freute sich über die Wiederwahl des Bürgermeisters. Nicht minder zufrieden zeigte er sich mit dem eigenen Abschneiden. „Aus unserer Sicht ist das Ergebnis auf jeden Fall gut“, blickte Kremser auf die Tatsache, dass die SPD statt nur einem künftig zwei Ratsherren - Kremser selbst und Matthias Haase - stellen wird und damit Fraktionsstärke erreicht. „Nicht gut ist natürlich, dass die CDU die Mehrheit hat“, meinte Kremser. Die SPD jedenfalls wolle zusehen, dass sie eine „vernünftige Politik“ macht, die wahrgenommen wird. „Wir wollen Gas geben“, kündigt Rüdiger Kremser an - beispielsweise beim Thema Straßenbau, wo bisher innerorts im Vergleich zu Wirtschaftswegen zu wenig investiert worden sei.

Allen Grund zur Freude hat auch die FDP, die - erst im Frühjahr neu gegründet - aus dem Stand 7,6 Prozent und damit zwei Sitze im Rat errang. „Wir sind absolut zufrieden“, sagte denn auch Sprecherin Dr. Ursula Wippich gestern im Gespräch mit den WN. „Wir haben nicht gehofft, dass das Ergebnis so schön wird.“ Sie führt das nicht zuletzt auf den aktiven Einsatz im Wahlkampf zurück, wobei die Partei diesen mit „ganz wenig Geld“ geführt habe. Im Rat will sich Wippich, die einen der beiden Ratssitze errang, künftig zum Beispiel für die „Einzeleinfügung von jederart Neubürger“ einsetzen und für den Neubau einer größeren Friedhofshalle. Grundsätzlich sehe die FDP ihre Aufgabe nicht darin, „etwas zu ersetzen, was stimmt“, sondern tätig zu werden, „wo es anfängt zu kriseln“, sagte Wippich. So bedauerte sie auch, dass die Grünen nicht zuletzt wegen des FDP-Einzugs in den Rat einen Sitz einbüßten.

Genau das findet Manfred Epping, Noch-Fraktionsvorsitzender der Grünen, „bitter“. „Wir sind natürlich nicht zufrieden“, sagte er. Denn obwohl die Grünen sogar 0,1 Prozentpunkt zulegen konnten, verloren sie einen ihrer beiden Sitze - und damit den Fraktionsrang. Neben dem Einzug der FDP führt Epping das auch darauf zurück, dass nach neuer Gesetzeslage die CDU bei absoluter Mehrheit einen Sitz mehr haben müsse, obwohl die absolute Mehrheit mit 50,4 Prozent nur knapp erreicht wurde. „Nach altem Verfahren hätten wir noch zwei Sitze“, meint Epping. Künftig müsse seine Partei mehr auf Öffentlichkeitsarbeit setzen, was aber nicht gerade einfacher werde, da die Grünen mangels Fraktionsstärke nun zum Beispiel keine Themen mehr auf die Tagesordnung setzen lassen könnten.

Freude, aber auch Enttäuschung herrschte bei der UWG laut Fraktionsvorsitzendem Horst Emmrich. „Einerseits freut es uns, weiterhin zweitstärkste Fraktion mit sieben Sitzen im Rat zu sein, andererseits sind wir enttäuscht, mehr als zehn Prozent der Wählerstimmen verloren zuhaben.“ Damit sei die UWG klarer Verlierern - zugunsten vor allem der FDP. Offenbar hätten viele Wähler in den Liberalen eine Alternative gesehen. „Nun aber gilt es für uns, in die Zukunft zu schauen, das Ergebnis auch als Ansporn zu sehen und es noch besser zu machen“, so Emmrich.